Es geht um eine „neuartige“ Erkrankung bei Hunden

„Liebe VDD- Mitglieder, liebe Hundefreunde,
ich möchte die Gelegenheit nutzen und über eine Erkrankung unserer DD- Hündin „Festa vom Hegeholz“, (8 Jahre) berichten,
die in letzte Zeit rasant um sich gegriffen hat und wahrscheinlich zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.
An einem Freitag Anfang November dieses Jahres fiel uns auf, dass unsere Hündin in ihrem Bewegungsablauf 
langsamer war und kein Futter mehr aufnehmen wollte. Am darauf folgenden Tag nahm sie nur noch Wasser auf
aber kein Futter und lag zusammengerollt in einer geschützten Gartenecke, aus der sie sich nur mit großer Anstrengung
wegbewegte. Am nächsten Tag, ein Sonntag, fuhren wir mit ihr zur Tierarztpraxis.
Mittlerweile hatte unsere Hündin 40,6°C Fieber und hatte alle Aktivitäten eingestellt. Die Läufe und die Behänge waren kalt, was aber für hohes Fieber bei Hunden übliche ist. In der TAP wurde der Hund untersucht, geröntgt und ein Antibiotikum sowie ein Schmerz- und fiebersenkendes Mittel verabreicht. Am Montagmorgen war der Gesundheitszustand so schlecht, dass wir in Absprache mit der behandelnden TAP mit unserer Hündin sofort in die Tierklinik nach Wittenberg gefahren sind. Mittlerweile war die Hündin nicht mehr ansprechbar, wir mussten sie in den Behandlungsraum tragen.
In der Tierklinik wurden sofort Notfallmaßnahmen eigeleitet (Infusion, Röntgen, Blutbild,…). 
Danach stand die Diagnose fest: Unsere Hündin hatte sich mit Babesien infiziert.
Die Leber- und Nierenwerte lagen weit
außerhalb des Normbereiches. Der Gesundheitszustand war äußerst kritisch.
Der Erreger „Babesia canis“ (ein Blutparasit) kommt vor allem in den südlichen Ländern, wie Spanien, Italien 
aber auch in Frankreich, Osteuropa und in den Tropen vor. Die Symptome sind Apathie, hohes Fieber, Gewichtsverlust,
Abgeschlagenheit und rötlich-brauner Urin, weil der Parasit die roten Blutkörperchen zerstört. Die Erkrankung wird
auf Grund ihrer Symptomatik in der Literatur auch als „Hundemalaria“ bezeichnet.
Der Überträger ist in unserer Region insbesondere die Auwaldzecke aber auch andere Zeckenarten können Babesien 
über ihren Speichel beim Biss übertragen. Und darin liegt die Problematik begründet. Die meisten Zeckenmittel sind so
konzipiert, dass die Zecke diese beim Biss aufnimmt und daran zugrunde geht. Da die Babesien aber bereits beim Biss
über den Speichel der Zecke in den Tierkörper gelangen, sind die Babesien bereits injiziert, bevor dass Mittel die Zecke
bekämpfen kann.
Glücklicherweise führte die schwere Erkrankung unserer Hündin zur vollständigen Heilung. Nach vier Tagen Klinikaufenthalt 
und Dank der aufopferungsvollen Betreuung durch die Mitarbeiter der Tierklinik Wittenberg, konnten wir unsere „Festa“
zwar noch etwas abgekämpft und ca. 5 kg leichter, aber vollständig genesen wieder mit nach Hause nehmen.
Unser herzlicher Dank gilt den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Tierklinik Wittenberg und insbesondere Frau Dr. Schwede, 
für ihre schnelle und exakte Diagnosestellung und Behandlung.“